Liebe Freunde der Ybbstalbahn-Bergstrecke,
Aktuell erreichen uns viele Rückmeldungen zu den jüngst in Regionalmedien veröffentlichten Stellungnahmen zur Zukunft unserer Bahn.
Fakt ist, dass sich die umliegenden Gemeinden, im Zusammenschluss mit uns, im gemeinsamen „Regionsprojekt Ybbstalbahn“ für den Erhalt und die Sanierung der Strecke sowie die Attraktivierung unserer Bahnhöfe ausgesprochen haben.
Was möglicher Weise zur Verunsicherung unserer Projektpartner führen kann, ist aber lediglich ein optischer Eindruck. Denn 90% der Arbeiten für die Zukunft unserer Bahn finden nicht auf Bahnhofvorplätzen statt, sondern in unseren Werkstätten, im Steilgelände unserer Wälder, in luftigen Höhen unserer Brücken aber auch in unseren Wohnzimmern, wo wir neben unseren hauptberuflichen Tätigkeiten unter hohem persönlichen Einsatz und entsprechender Präzision als Projektmanager den Umbau planen und vorbereiten. Wir wären glücklich, könnten wir die Ressourcen zur Vorbereitung der Streckensanierung, samt der notwenigen Behelfsmaßnahmen bis es dazu gekommen ist, in die Pflege unserer Aushängeschilder wie Fahrzeuge und Bahnhöfe stecken!
Eines ist jedoch festzustellen: Dass die Fortschritte, die einer erfolgreiche Sanierung und erfolgreichem Betrieb zugrunde liegen, größtenteils geschaffen sind.
Unsere Dieseltriebfahrzeuge können komplett revidiert zuverlässig ihren Dienst versehen, die Brücken konnten bereits im Vorjahr von einem Sachverständigen positiv begutachtet werden und sind für die nächsten Jahre abgenommen, Weichen konnten sogar komplett neu aufgebaut werden. Fast vergessenes Wissen rund um den Beruf des Kesselschmiedes wurde im Zuge der Instandhaltung wieder aufgebaut.
Für die Sanierung konnten Schwellen, für rund 30% der umzubauenden Strecke, sortiert und bereitgestellt werden, um anschließend ausgelegt zu werden. Angebote für benötigtes Kleineisen, Schotter, Entsorgungskonzepte für Altschwellen sind eingeholt, zeitliche Abläufe für auszuführende Arbeiten sind in der Theorie definiert worden und vieles davon bereits in der Praxis evaluiert und bestätigt worden.
Diese Punke sind aber nur möglich gewesen, weil der wichtigste Part für das Gesamtprojekt gelungen ist, nämlich eine Kooperationsvereinbarung der beiden Partnervereinen Club598 und ÖGLB, welche auf einer fantastisch zielgerichteten, hochmotivierten und freundschaftlichen Basis fundiert.
Unter dem Motto „Jede Publicity ist gute Publicity“ können wir nicht nur gestärkt in weitere Vorbereitungen gehen, sondern auch an der Zukunft unseres soliden touristischen Regionsprojekts Ybbstalbahn unter Beibehaltung des europaweit einzigartigen technischen Kulturgutes genialer österreichischer Ingenieurskunst, das sogar unter Denkmalschutz steht, feilen.
Welche alternativen Ideen und Möglichkeiten auch immer kursieren mögen, sicher ist, dass die Erhaltung stets viel Aufwand bedeutet und der Betrieb immer herausfordernd sein wird. Aber die magische Anziehung der BesucherInnen rund um das Erlebnis, welches geprägt ist, von der persönliche Performance aller MitgliederInne bei einer unserer Fahrten in Symbiose mit der einzigartigen Umgebung, würde wohl seinesgleichen suchen und bestimmt nicht finden. Wir waren noch nie so nahe dran, denn die Stärke eines Vereines ist nicht nach getaner Arbeit nach Hause zu gehen und ein Entgelt dafür zu erwarten, Nein, es ist der Wille und die Schaffenskraft der Gemeinschaft die aktiv angreift und das erhält, was Generationen vor uns erschaffen hatten, tausende Menschen in Jahrzehnten mobilisiert hat und in der heutigen Zeit beindruckt und fasziniert!
In diesem Sinne freuen wir uns auf weiterhin zahlreichen Zuspruch und tatkräftige Unterstützung jeder einzelnen Hand, denn es geht darum, unser gemeinsames Ziel - die Erhaltung unserer einmaligen Bergstrecke - zu erreichen.
Mit freundlichen Grüßen,
Euer
Vorstand vom Club 598 und Vorstand der ÖGLB