Das Projekt

Es war von Anbeginn der Tätigkeit des Vereines ÖGLB eines der Ziele, zumindest die 4 Beiwagen wieder in ihre alte Heimat zu bringen. Dies gelang 1986 auch tatsächlich!
Zwei der Wagen, die sich allesamt bereits in heruntergewirtschaftetem Zustand befanden, wurden äußerlich durch eine Lackschicht ansehnlich gemacht und technisch geringfügig für den Einsatz mit den Elektrolokomotiven der LBP-H adaptiert. Für die fernere Zukunft hat man auch die - damals allerdings sehr utopische - Möglichkeit ins Auge gefaßt, einen der restlichen Beiwagen wieder in einen Triebwagen umzubauen.


Im Jahr 1998 gelang ein bedeutender Schritt für die Zukunft der Museumsbahn im Höllental: Es kam nach sehr langwierigen Vorbereitungsarbeiten und Verhandlungen ein Förderprojekt von Land Niederösterreich und der Europäischen Union zustande, welches als einen fixen Punkt die Wiedererrichtung eines Triebwagens vorsieht.
Anfang 2000 war es so weit. Die beiden als Güterwagen dienenden Fragmente der einst so stolzen Triebwagen konnten angekauft werden. Im Zuge einer Ausschreibung wurde die Werkstätte Vorchdorf der Firma Stern & Hafferl in Oberösterreich als Bestbieter ermittelt. In der Folge wird in einzelnen Stufen das Projekt abgewickelt mit dem Ziel, im Jahr 2003, dem Jahr der NÖ Landesausstellung in Reichenau, den Triebwagen im Personenverkehr einsetzen zu können
Für die Durchführung verantwortlich zeichnet die extra für die Abwicklung der geförderten Projekte gegründete "Tochterfirma" HPG (Höllentalbahn-Projekt GmbH), deren Gesellschafter und Mitarbeiter sich aus dem Verein ÖGLB zusammensetzen.
Nach eingehender Untersuchung der vorhandenen Substanz wurde festgestellt, daß die Originalen Triebwagen-Untergestelle sich in einem derart miserablen Zustand befinden, daß der Aufwand für eine Aufarbeitung derselben nicht vertretbar ist.
Es wurde daher der folgende Weg zur Projektdurchführung beschlossen:
- (1)
- Verwendung der Original-Drehgestelle.
- (2)
- Wagenkasten samt Untergestell kommen von einem Spenderfahrzeug, also einem der beiden in Hirschwang abgestellten Beiwagen.
- (3)
- Alle noch brauchbaren Ausrüstungsgegenstände, vor allem der Bremsanlage, werden so weit wie möglich vom Triebwagen original weiterverwendet. Sie wurden gewissenhaft vom Untergestellrahmen abgenommen und gelagert.
- (4)
- Die restliche Ausrüstung wird, wo sichtbar, aus möglichst baugleichen Geräten originalgetreu zusammengesetzt.



Das Projekt gestaltet sich im Detail sehr schwierig und ist eine Herausforderung für die ehrenamtlich und nur in ihrer Freizeit für die Museumsbahn tätigen Mitarbeiter.
So müssen beispielsweise die fehlenden Antriebe völlig neu in Form von Tatzlagerantrieben mit einstufigem Stirnradgetriebe konstruiert werden.
Hiefür sind die Ritzel neu anzufertigen und die federnde Aufhängung der Motoren zu konstruieren. Weiters wurde zwecks Reprofilierung der Radreifen ein für die Gegebenheiten der Höllentalbahn passendes Radreifenprofil ermittelt.
Vorsorglich hat die ÖGLB schon vor vielen Jahren 4 Fahrmotore von Werkslokomotiven des steirischen Erzberges gekauft, sowie 4 passende Antriebs-Großräder beschafft und auf Lager gelegt.
Auch die elektrischen Einrichtungen müssen neu aufgebaut werden, dabei werden nach Möglichkeit baugleiche Ausrüstungsgegenstände und Geräte aus der damaligen Zeit z.B. von alten Straßenbahnfahrzeugen verwendet.
Weiters erfolgt die Unterstützung der ausführenden Werkstätte Stern & Hafferl mit Werkzeichnungen, Anstrichplänen und Montagebeschreibungen, so weit dies erforderlich ist. Ergänzt wird dies durch ständige Besuche in der Werkstätte in Vorchdorf/OÖ zwecks Besprechung der weiteren Vorgangsweise bzw. Leistungskontrolle.
Die Koordination der von der HPG (Höllentalbahn-Projekt GmbH) in Eigenleistung erbrachten Arbeiten mit jenen der Firma Stern & Hafferl ist ein wichtiger Schwerpunkt in der Projektarbeit. Hier ist vor allem auch die Organisation von Transporten erwähnenswert.
Als eine der ersten größeren Eigenleistungen wurden die hölzernen Gepäckträger in der Werkstätte Hirschwang der Höllentalbahn selbst aufgearbeitet.
Den größten Anteil der Eigenleistung betraf jedoch die elektrische Ausrüstung, nämlich Planung und Ausführung der Beschaltung sowohl der Fahrmotore als auch aller Hilfsbetriebe.
Die Firma Stern & Hafferl selbst beauftragt ihrerseits wiederum Subunternehmen ihres Vertrauens mit diversen Leistungen, für die jene Unternehmen besonders qualifiziert sind. Das betrifft insbesondere die Aufarbeitung der 4 Fahrmotore.
Sowohl Stern & Hafferl als auch die HPG sind darauf bedacht, die Wertschöpfung soweit möglich in Österreich zu halten.