Dank der vorhandenen Fahrleitung können auf der Museumseisenbahn Payerbach - Hirschwang alle Traktionsarten vorgeführt werden. Neben den anfänglich eingesetzten Dampfbummelzügen, deren Fahrzeuge weder zur Strecke noch untereinander irgendeinen historischen Bezug hatten, konzentriert sich die museale Sammlung heute wieder in erster Linie auf die Originalfahrzeuge der Lokalbahn. Daneben beinhaltet die Sammlung einige interessante und kuriose Kleinfahrzeuge.
Viele der ehemals in Hirschwang beheimateten Museumsbahn - Lokomotiven und Waggons sind zu der zweiten Museumsbahn der ÖGLB, der Bergstrecke-Ybbsthalbahn, übersiedelt.
Die folgende Aufstellung zeigt nur die wichtigsten der derzeit bei der Höllentalbahn befindlichen Fahrzeuge. Für detailiertere Informationen verweisen wir auf weiterführende Literatur.
Elektrische Triebfahrzeuge
Älteste betriebsfähige Schmalspur-E-Lok Europas, Baujahr 1903
Achsfolge: Bo, Leistung: 36 kW
Hersteller mechanischer Teil: Brand-Lhuillier / Brünn
Hersteller elektrischer Teil: Siemens-Schuckert / Wien
Antrieb: Tatzlagerantrieb, 1-stufiges Stirnradgetriebe
Steuerung: früher liegender Fahrschalter und Vielfachsteuermöglichkeit mittels Kardanwelle, später Umbau auf stehenden Schleifringfahrschalter
Bremsen: mechanisch + generatorische Lok- und Zugbremse
Fahrzeugmasse: 9 000 kg
Anmerkungen: Ehemals Grubenlok beim Karawankentunnelbau, ab 1917 auf der Materialbahn im Einsatz, Aufbau mehrmals umgebaut, seit ca. 1960 heutige Form mit „Gartenhaus“-Kasten.
Die Lok E 1 ist in Betrieb, E 2 ist derzeit wegen Reparaturen abgestellt, E 3 ist Denkmal im Museumspark Payerbach.
Vierachsiger Personentriebwagen, Baujahr 1926
Achsfolge: Bo' Bo', Leistung: 4x28 kW
Hersteller mechanischer Teil: Grazer Waggonfabrik
Hersteller elektrischer Teil: Siemens-Schuckert / Wien
Antrieb: Tatzlagerantrieb, 1-stufiges Stirnradgetriebe
Steuerung: Schleifringfahrschalter
Bremsen: mechanisch + generatorische Lok- und Zugbremse + Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: 18 520 kg
Anmerkungen: Die Wagen wurden nach Einstellung des Personenverkehrs an die Zillertalbahn verkauft, wo die Wagenkästen abgewrackt und die Fahrgestelle zu Güterwagen umgebaut wurden.
1999-2004 originalgetreu wieder aufgebaut unter Verwendung originaler Drehgestelle und dem Kasten eines Beiwagens. Das Fahrzeug ist in Betrieb.
Elektrische Lokomotive für den Werksverschub, Baujahr 1927
Achsfolge: B,
Leistung: 45 kW
Hersteller: AEG Wien / Austria
Antrieb: Zentralmotor mit Blindwelle und Kuppelstangen, auf die Achsen
mit Hall'schen Kurbeln wirkend.
Steuerung: liegender Fahrschalter
Bremsen: generatorisch + mechanisch
Fahrzeugmasse: 8 000 kg
Anmerkungen: Für den Verschub im Werksgelände der Papierfabrik
Hirschwang gekauft und eingesetzt. Etwa 1960 Umbau mit
„Gartenhaus“-Kasten ähnlich E 1 - 3. Wegen des schlechten
Erhaltungszustandes des Kastens wurde dieser 1988 abgewrackt und soll zu einem
späteren Zeitpunkt wieder aufgebaut werden.
Diese Lok ist derzeit nicht betriebsfähig.
Triebfahrzeuge mit Verbrennungsmotor
Diesellokomotive mit Stangenantrieb, Baujahr 1943
Achsfolge: C, Leistung: 130 PS
Hersteller: Windhoff AG, Rheine / Deutschland
Motor: Steyr WD 615, 6 Zyl./4-Takt, 200 PS
Antrieb: Hydrodynamisches Wandlergetriebe, Blindwelle und weiter mittels
Kuppelstangen
Bremsen: Druckluft direkt + mechanisch
Fahrzeugmasse: 16 500 kg
Anmerkungen: Ehemals Heeresfeldbahnlok Type HF 130C, Verschublok
Eisenwerke Pengg/Thörl, seit 1997 ÖGLB, Hirschwang.
Diese Lok ist in Betrieb.
Diesel-Verschublokomotive, Baujahr 1959
Achsfolge: B, Leistung: 100 PS
Hersteller: Jenbacher Werke, Jenbach / Austria
Motor: Jenbacher JW100, 2-Zyl./2-Takt, 100 PS
Antrieb: Hydrokupplung, 3-Gang - Getriebe, Kette
Bremsen: Druckluft direkt, mechanisch
Fahrzeugmasse: 9 000 kg
Anmerkungen: Ehemals Verschublok 8010 der Böhlerwerke Kapfenberg, seit
1986 ÖGLB, Hirschwang.
Diese Lok ist in Betrieb.
Kleinwagen / Draisinen
Austro-Daimler Draisine, Baujahr 1925
Achsfolge: B, Leistung: 20 PS
Hersteller: Austro Daimler Werke
Motor: Daimler, 4-Zyl./4-Takt Benzinmotor, 20 PS
Antrieb: mech. Handschaltgetriebe, Ketten
Bremsen: Hand- und Fußbremse unabhängig wirkend
Fahrzeugmasse: 3 000 kg
Anmerkungen: Ursprünglich im Besitz der ÖBB gingen etliche Draisinen
nach ihrer Ausmusterung an die Kärtner Museumsbahnen, eine davon 1977 an die ÖGLB.
Dieses Fahrzeug ist derzeit nicht betriebsfähig.
Draisine für Personentransport, Baujahr 1949
Achsfolge: B, Leistung: 7 PS
Hersteller: Asper Maschinenbau Zürich / Schweiz
Motor: MAG 1-Zyl./2-Takt Benzinmotor, 7 PS
Antrieb: mech. Handschaltgetriebe mit 3 Gängen, Kette
Bremsen: Trommelbremsen mit Pedalbedienung
Fahrzeugmasse: 320 kg
Anmerkungen: Gebaut mit 750 mm Spurweite für Internat. Rheinregulierungsbahn Lustenau (Vorarlberg), seit 1987 ÖGLB (Umgespurt auf 760 mm).
Dieses Fahrzeug ist in Betrieb.
Schienenfahrrad, Baujahr 1900
Achsfolge: 1A, Leistung: Je nach Benutzer...
Hersteller: Eigenbau kkStB-Werkstätten
Antrieb: Pedale und Kette, kein Freilauf
Bremse: Bandbremse auf Hinterachse wirkend
Fahrzeugmasse: -
Anmerkungen: Zuletzt auf der Steyrtalbahn eingesetzt, befindet sich dieses wertvolle Kuriosum nunmehr im Besitz des Technischen Museums Wien und wird seit 1979 von der ÖGLB betreut.
Dieses Fahrzeug ist betriebsfähig.
Personenwagen
Original Lokalbahn-Beiwagen, Baujahr 1926
Achsfolge: 2' 2'
Hersteller: Grazer Waggonfabrik / Austria
Bremsen: Hand-, Solenoid- und Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: 13 000 kg
Fassungsvermögen: 56 Sitzplätze, 19 Stehplätze
Anmerkungen: 1963 an die Zillertalbahn verkauft und dort geringfügig
umgebaut, 1986 von der ÖGLB wieder zurückgeholt. BW 11 ist betriebsfähig,
BW12 in schlechtem Erhaltungszustand abgestellt in Hirschwang, BW 13 und BW 14 wurden als
Spenderfahrzeuge für den Triebwagen TW 1 und den Beiwagen BW 21 verwendet.
ex Lokalbahn Wien-Baden Nr. 270, Baujahr 1909
Achsfolge: 2' 2'
Hersteller: Ringhoffer Prag
Bremsen: Hand- und Vakuumbremse, Solenoidbremse
Fahrzeugmasse: 16 000 kg
Fassungsvermögen: 42 Sitzplätze, 24 Stehplätze
Anmerkungen: Ursprünglich Spurweite 1435mm, Wagenkasten in den 50er Jahren
umgebaut. Von der ÖGLB 2003 mittels Drehgestellen von BW 13/14 auf 760mm
umgebaut und mit einer neuen Saugluftanlage versehen.
ursprünglich C4ipho 3025, Baujahr 1909; später umgebaut in B4iph/s 3147, immer auf der Mariazellerbahn im Einsatz
Achsfolge: 2' 2'
Hersteller: Waggonfabrik Simmering, Umbau durch Werkstätte St. Pölten
Bremsen: Hand- und Vakuumbremse
Länge: 12 950 mm
Fahrzeugmasse: 13 000 kg
Fassungsvermögen: 52 Sitzplätze
Güterwagen und Dienstwagen
Mobiler Aufenthaltsraum, Baujahr 1902
Achsfolge: 2
Hersteller: Grazer Waggonfabrik (SGP) / Austria
Bremsen: Handspindel- und Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: 4 400 kg
Ausstattung: 2 Bühnen, 2 Seitenschiebetüren, Lagerraum für Werkzeug,
Aufenthaltsraum mit Sitzbank und Ofen.
Anmerkungen: Ursprünglich Güterwagen auf der ÖBB-Strecke Kühnsdorf -
Eisenkappel, seit 1981 ÖGLB, Hirschwang, dort zum Dienstwagen umgebaut.
Oberbau-Werkzeugwagen, Baujahr 1940
Achsfolge: 2' 2'
Hersteller: MBA Bochum / Deutschland
Bremsen: Handspindelbremse
Fahrzeugmasse: 4 300 kg
Ausstattung: 1 Bühne, 2 Seitenschiebetüren, Lagerraum für schweres
Oberbau-Werkzeug und Gleisbauzubehör, kleine Sitzbank, Batteriebeleuchtung.
Anmerkungen: Ursprünglich für Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft
Hamburg mit der Spurweite von 762 mm.
Aggregatwagen, Baujahr 1914
Achsfolge: 2
Hersteller: Grazer Waggonfabrik (SGP) / Austria
Bremsen: Handspindel- und Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: 4 200 kg
Ausstattung: 1 Bühne, 2 Seitenschiebetüren, Diesel-Netzersatz-Aggregat
9 kVA mit elektronischer Steuerung und Fernbedieneinrichtung. Weiters dient das
Fahrzeug der Aufbewahrung der elektrischen Stopfgeräte sowie diversem Werkzeug.
Anmerkungen: Ursprünglich gedeckter Güterwagen auf der Steyrtalbahn, seit
1984 ÖGLB Hirschwang, 1998 Umbau zum Aggregatwagen.
ex ÖBB O/s 61509, Baujahr 1900
Achsfolge: 3
Hersteller: Fa. Weitzer
Bremsen: Handbremse, Leitungswagen für Vakuumbremse
Länge: 6 930 mm
Fahrzeugmasse: 4 500 kg
ex Lamingtal-Schleppbahn-Gesellschaft, ex L.B.P.-H., Baujahr 1940, Wiederinbetriebnahme 2014
Achsfolge: 2' 2'
Hersteller: Franz Thier, Feldbahnen OHG Wien
Bremsen: Handbremse auf ein Drehgestell
Länge: 7 560 mm
Fahrzeugmasse: 4 200 kg
Außerdem gibt es an Spezialfahrzeugen auch noch mehrere kleine, 2-achsige Kipploren (01 bis 06) für Gleisschottertransporte, sowie den großen Schotterwagen 07 mit Seitenentladung, der früher auf der Mariazellerbahn seinen Dienst versah.
Spezialfahrzeuge
Fahrleitungs-Turmwagen, Baujahr ca. 1900 bzw. Umbau 1926
Achsfolge: 2
Hersteller: Eigenbau LBP-H
Bremsen: Handspindelbremse
Fahrzeugmasse: 2 000 kg
Ausstattung: 1 Bühne, Raum für Werkzeug und Material, höhenverstellbare Arbeitsbühne
Anmerkungen: Ursprünglich offener Materialwagen vom Karawankentunnelbau,
1926 von der LBP-H zum Turmwagen umgebaut. Es ist dies der einzige noch
erhaltene Waggon der ursprünglichen Materialbahn.
Fahrleitungs-Turm- und Meßwagen, Baujahr 2002
Achsfolge: 3
Hersteller: ÖGLB Werkstätte Hirschwang
Bremsen: Handspindel- und Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: ca. 8 500 kg
Ausstattung: 1 drehbare Scherenhubbühne, großer Raum für Werkzeug und
Material, Fernsteuerung für Aggregatwagen Gc 250, Meß- und
Erdungsstromabnehmer
Anmerkungen: Ursprünglich offener, 3-Achsiger Güterwagen mit Rungen.
3-achsiger Universal-Tankwagen, Baujahr 1912 / 1999
Achsfolge: 3
Hersteller: Waggonfabrik Simmering (SGP) / Austria (1912)
Bremsen: Handspindel- und Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: ca. 8 000 kg
Ausstattung: 1 Bühne, Tank mit 10 000 Liter Inhalt,
Feuerwehr-Tragkraftspritze mit Benzinmotor, Hydroschild für besonders
wirtschaftliche Unkrautvertilgung.
Anmerkungen: Ursprünglich offener Güterwagen Olm/s 64 607 der NÖLB,
1987 von der ÖGLB gekauft und 1999 mit einem Tankaufsatz und verschiedenen
Apparaturen versehen.
Dieses Fahrzeug wird bei der jährlichen Unkrautvertilgung eingesetzt. Als
Spritzgut kommen ausschließlich modernste gewässerneutrale Mittel zum Einsatz,
die mit der Hydroschild-Technologie dosiert aufgebracht werden können.
3-achsiger Kranwagen, Baujahr 1908 / 2016
Achsfolge: 3
Hersteller: Grazer Waggonfabrik
Bremsen: Handspindel- und Vakuumbremse
Fahrzeugmasse: ca. 5 100 kg
Ausstattung: Aufgebauter HIAB-Ladekran
Anmerkungen: Ursprünglich offener Güterwagen K 7313 der BBÖ,
später von der ÖBB als O 71523 bezeichnet, 1984 von der Museumsbahn gekauft
und 2016 mit einem HIAB-Ladekran ausgestattet.